Nach dem Ersten Weltkrieg waren es Schüler der letzten Schulklassen, die den Brauch des Narrenbaumsetzen organisierten. Holzarbeiter und Zimmergesellen der örtlichen Betriebe dürften ihnen bei der Errichtung des Narrenbaumes (heute mindestens 30 m hoch) geholfen und dafür gesorgt haben, dass der Baum fachmännisch gesichert war. Letzteres war und ist besonders wichtig, da in etwa sechs Meter Höhe ein Kranz mit Gaben angebracht ist, den die kleinen kletternden Narren plündern wollen.
Nach 1945 erhielt die „Holzmacherzunft“ vom Narrenvater den Auftrag, das Narrenholz zu stellen. Diese Holzmacher und Zimmermänner waren nun nicht nur für das Aufstellen des Baumes zuständig, sondern auch für den vorangehenden Umzug durch die Stadt. In den 1950er Jahre bezeichnete sich die Gruppe nach dem alten Handwerkerbegriff der Zimmerleute als „Zimmermannszunft". Ausgerüstet war sie seit 1953 mit riesigem Handwerkszeug wie Lot, Säge, Hammer und mehr. Um Verwechslungen vorzubeugen, wurde die Zunft 1960 in Zimmermannsgilde umgetauft. Vorsteher der Gruppe ist der Gildemeister.
Seit 1957 zeigen sich die Mitglieder in einheitlicher Kleidung: weißes Hemd, dunkle Cordhose, eine braune Latz-Lederschürze und einen schwarzen Zylinder mit roter Schärpe. 1972 kamen noch weinrote Westen dazu und ein schwarzer Kittel mit Silberknöpfen. Ihre letzte Aufgabe an der Fasnet ist das Umlegen des Narrenbaumes am Aschermittwoch.